Möchte man die Mittagspause in der Schule in Ruhe verbringen, kann es schwierig sein, einen Platz zu finden, an dem man nicht von gamenden Unterklässlern (siebte bis achte Klasse) gestört wird. Jeder ist mit seinem Smartphone beschäftigt und in seiner eigenen Welt. Sie reden nicht mehr miteinander und werden von den Spielen verblödet.
So wirkt es jedenfalls auf den ersten Blick, doch der Schein trügt, tatsächlich gamen sie zusammen. Die Spiele, die sie spielen, sind häufig Multiplayer-Games oder sie schauen alle auf den Bildschirm der Person, die im Moment am Gamen ist. Sie sind laut und nervig, doch sie sind sozial.
Es mag problematisch sein, wie viel Zeit sie an ihren Smartphones verbringen, doch das Gamen hat auch positive Aspekte. Sie spielen zusammen oder gegeneinander, und für viele Games muss man auch ein taktisches Denken entwickeln. Zudem generiert das gemeinsame Interesse Gesprächsstoff. So oder so ginge es vielleicht etwas leiser.
Anders verhalten sich die älteren Schülern und Schülerinnen, die, wenn ihnen die Gesprächsthemen ausgehen, ihre Zeit in den Sozialen Medien verbringen. Meistens mit TikTok oder Instagram Reels, dem TikTok nachempfundenen Kurzvideo-Angebot. Man schickt sich zwar auch Videos zu, aber eine echte Konversation, ein Austausch findet nicht statt.
Diese Gewohnheit fällt weniger auf, weil es eine weitgehend stumme Aktivität ist. Natürlich verhalten sich nicht alle so. Auch die Schüler und Schülerinnen der älteren Klassen gamen manchmal zusammen, und ab und zu werden auch Gesellschaftsspiele gespielt. Grundsätzlich hängt es von der Freundesgruppe ab, wie man die Pausen verbringt. Miteinander geredet wird in allen Jahrgängen immer noch viel. Jedenfalls dem Lautstärkepegel in der Mensa nach zu schliessen.
Bild: Marc Bodmer x Dall-E